Fast wäre es mir auch passiert. Beinahe hätte ich einen Blogartikel darüber geschrieben, dass die Ukraine von der EM so sehr profitiert, wie Südafrika von der WM, hätte darüber geschrieben, dass es schlimm ist, wenn die Ukrainer ihre Hunde erschlagen und ihre Oppositionellen einsperren. Leider wahr, aber auch so informativ, wie ein neuer Wallraff, der entdeckt, dass Dumpinglöhne und Sklavenverträge irgendwie doof sind.
Aber was macht eine Europameisterschaft so besonders? Bei jedem großen Fußballturnier sind wir wieder froh, zu den besten zu gehören, freuen wir uns, Deutsche zu sein. Große Sportveranstaltungen helfen uns dabei, eine gesunde Portion Patriotismus in unser recht angeschlagenes nationales Gedächtnis zu bringen. Der Umgang mit Flaggen, Symbolen und Idolen stärkt unsere nationale
Identität. Das gemeinsame Singen der Nationalhymne vor den Spielen der deutschen Mannschaft fällt plötzlich leicht, wird aufeinmal normal und das ist gut so. Damit sind wir glücklicherweise nicht allein. Die Lieder und die Trikotfarben mögen sich unterscheiden, der Stolz und die Freude sind bei allen gleich.
Diese Momente machen die Europameisterschaft zu mehr als nur einem großen Fußball-Event. Sie zeigen uns, dass wir in einem großen und starken Europa leben, das stolz sein kann auf das, was es geschaffen hat und auf das, was es ist. Natürlich sind wir noch davon entfernt, Beethovens Neunte zu singen und die Europaflagge zu wehen. Jedes europäische Fußballspiel bringt uns dem aber näher und eint uns weiter. Die größte europäische Integration findet in solchen Momenten und nicht in Kommissionen oder Treffen der Ministerpräsidenten statt.
Für Deutschland und für Europa freue ich mich auf vier spannende Wochen der gelebten Freundschaft, fernab von Rettungsschirmen, Krisentreffen und nationalen Anfeindungen.
Möge die beste Mannschaft gewinnen. Und möge es Deutschland sein. Soviel Patriotismus muss sein.
Andreas Cierpiol
Andreas Cierpiol ist angehender Sozialwissenschaftler und stellvertretender
Vorsitzender der Dortmunder Jusos. Dieser Artikel ist eine private Äußerung und steht
nicht in Verbindung mit politischen Ämtern
Sonntag, 10. Juni 2012
Mittwoch, 6. Juni 2012
StamoCup 2012
An diesem Wochenende war es wieder soweit! Junge Menschen aus ganz Dortmund pilgerten in den Hoeschpark um dem größten Fussballturnier in diesem Jahr, neben der EM, beizuwohnen. Gutes Wetter und ein Grill mit leckeren Würstchen heizten die Stimmung noch weiter an. Jawohl es war soweit - Der Stamo-Cup ging in seine dritte Runde. In diesem Jahr versuchten neben den Aleviten als Titelverteidiger und Top-Favorite, auch die AG-West, die Ag-Hörde, und der Gastgeber, die AG-Innenstadt, sich den Titel zu erspielen.
Das Turnier entwickelte sich zu einer höchst spannenden Angelegenheit zwischen allen Mannschaften. Nachdem die Vorrunde beendet war und es feststand, dass die AG-Innenstadt gegen den Erstjahressieger, die AG-Hörde, um den dritten Platz spielt, konnte man die Anspannung bei beiden Mannschaften förmlich spüren. Nachdem die reguläre Spielzeit mit einem 1:1 endete, musste das 9-Meterschießen entscheiden. Der Vorsitzende der Jusos Dortmund, Alexander Wuttke, übernahm mutig die Verantwortung für den ersten Schuss der Ag-Innenstadt, konnte ihn jedoch nicht verwandeln. Es sollte der einzige vergebene 9-meter in diesem "kleinen Finale" bleiben, wodurch die Ag-Hörde Dritter wurde, und der Ag-Innenstadt nichts anderes übrig blieb, als ihren Bezwingern zu gratulieren und enttäuscht das Feld zu verlassen.
Nach diesem spannenden Spiel dachte man, dass es nicht noch verrückter werden könne, aber es gab ja noch das Finale zwischen den Aleviten und der Ag-West. Die Aleviten, die letztes Jahr souverän das Turnier gewinnen konnten, gingen dementsprechend selbstbewusst in das Finale und konnte schon innerhalb der ersten 2 Spielminuten den 1:0 Führungstreffer für sich verbuchen. Es schien so, als
würden die Aleviten ihrer Rolle gerecht werden, jedoch musste das Spiel nach 5-Minuten abgebrochen werden. Beide Mannschaften einigten sich darauf, dass der Sieger im 9-Meterschießen ermittelt werden sollte. Dies entwickelte sich zu einer höchst dramatischen Sache, die sogar über die 5 Anfangsschützen hinausging. Nach 7 Schützen aus jeder Mannschaft war es dann endlich soweit, der Stamo-Cup hatte einen neuen Sieger, die Ag West, die dieses überraschende Ergebnis auch würdig feierte.
Herzlichen Glückwunsch an die Sieger und vielen, vielen Dank an alle Teilnehmer und Helfer!!!
Autor: Maximilian Schulz
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