Mittwoch, 29. Mai 2013

Chancen nutzen, Schwächen bekämpfen: Der Brückstraße eine Perspektive geben

Der erste Schritt in Richtung Aufwertung der Brückstraße ist mit dem Zuzug des neuen Elektrofachhandels geglückt. Seit der vom City-Ring angestoßenen Diskussion um die Attraktivität des Quartiers ist wieder im Leben in die Debatte gekommen. Dass ein Signal aus der Zivilgesellschaft zum Handlungsauftrag für die Politik geworden ist, ist zudem ein wichtiges Zeichen für und vor allem von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt. 


Die Eingangsbereiche des zentral gelegenen Wirtschaftsstandortes sollen saniert und öffentliche Toiletten zur Eindämmung des Wildpinkelns errichtet werden. Stadt und Politik haben erkannt, dass ein Konzerthaus für die Oberklasse der Gesellschaft nicht automatisch den Weg für ein der Stadt angemessenes Quartier ebnet. Eigentlich müsste die Brückstraße neben dem Westenhellweg der wirtschaftlich stärkste Bereich der Innenstadt sein. Stattdessen eröffnen Billigläden, gnadenlos schlechte Eisdielen, Ramschhäuser und Fressbuden ihre Pforten. 


Es kann nicht sein, dass an so attraktiver Stelle so schlechte Gewerbe entstehen. Von den Immobilieneigentümern in der Brückstraße ist erfahrungsgemäß nur wenig zu erwarten. Umso wichtiger ist die Eröffnung des neuen Elektroladens. Es bleibt zu hoffen, dass Gewerbetreibende mit ordentlichen Löhnen, guten Arbeitsbedingungen und guter Beratung als Ankermieter fungieren und weitere Fachhändler anziehen.


Autor: Andreas Cierpiol
Für diesen Blogbeitrag und dessen Inhalt ist allein der Autor verantwortlich. 


Samstag, 25. Mai 2013

2. Contra Videoüberwachung: Und immer wieder die gleichen Lieder!

Immer wieder treffen sich die Innenminister*innen zu ihren Konferenzen oder irgendwelche Konservativen zu ihren Versammlungen. Dort singen sie das alte Lied mit der Forderung nach „Recht und Ordnung“. Diese Maxime des Konservatismus gipfelt meist in der Forderung nach einer Ausweitung der Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen. Wir sind uns glaube ich alle einig, dass eine Überwachungskamera keine Straftat verhindert. Natürlich kann eine Überwachungskamera eventuell in einigen Einzelfällen dazu beitragen, dass eine Straftat leichter aufgeklärt wird, insofern es der Polizei oder den Gerichten möglich ist die drei Pixel, die sie da auf dem Bild sehen, eindeutig einer Person zuzuordnen.

Jedoch muss man sich bei jeder politischen Entscheidung über den Preis der Umsetzung Gedanken machen. Denn eines ist klar, Videoüberwachung macht überhaupt nur dann Sinn, wenn sie umfassend ist. Eine Kamera die 40% eines Platzes oder einer Straße filmt hilft nahezu gar nichts. Der Preis dafür, dass man eine minimal bessere Chance hat eine Tat etwas leichter verfolgen zu können, ist in meinen Augen zu hoch, denn man opfert nicht weniger als die Freiheit des Individuums nach informeller Selbstbestimmung. Dieses hohe Gut, leider oft von einigen aufgrund von Unwissenheit mit Nichtbeachtung entwertet, gilt es zu wahren anstatt es für eine Art „Scheinsicherheit“ herzugeben.

Einige Politiker*innen dieser Bundesrepublik greifen schnell zum ordnungspolitischen Keulenschlag und fordern mehr Überwachung und mehr Polizei 24/7 in einigen Stadtvierteln. Dieser totale Überwachungsstaat kann die Kriminalität nicht bekämpfen, er kann lediglich versuchen die Kriminalität aus dem Blickwinkel der Menschen vor Ort zu nehmen, frei nach dem Motto: „Aus dem Auge aus dem Sinn“. Wer meint, dass man so die Probleme unserer Zeit angeht, hat vielleicht kurzfristig Erfolg, wird aber die fatalen mittel- und langfristigen Auswirkungen noch zu spüren bekommen, denn nicht sichtbare Kriminalität wird nicht weniger dadurch, dass man sie nicht sieht.

Und wer sich wirklich sicherer fühlt, bloß weil er irgendwo eine Kamera hängen sieht, darf gerne seine eigene Wohnung damit zupflastern, aber bitte verunstaltet nicht die wenigen uns noch gebliebenen öffentlichen Räume. Ich freue mich schon auf das nächste Konzert der Innenminister*innen.

Autor: Maximilian Schulz
Für diesen Blogbeitrag und dessen Inhalt ist allein der Autor verantwortlich.

Freitag, 24. Mai 2013

1. Pro-Videoüberwachung: Videoüberwachung als letztes Mittel einsetzen!

"Die Innenministerkonferenz fordert jetzt das, was ich schon lange fordere: Eine Ausdehnung der Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten. Natürlich führt das nicht automatisch zu mehr Sicherheit, erleichtert aber die Beweisführung für Behörden.

In Deutschland tun wir uns sehr schwer mit der Überwachung, liegen Nazi- und Stasimethoden doch wie ein Schatten über unserem Freiheitsgefühl. Wo Schatten ist, finden wir aber auch Licht, durch das wir klarer sehen. Es gibt Bereiche in unserer Stadt, die von Dealern, Menschenhändlern und Gewalttätern beherrscht werden. Gewerbetreibende schließen ihre Läden, seriöse Immobilieneigentümer verkaufen ihre Häuser und die Sicherheit der Menschen ist akut gefährdet. Das ist längst der Alltag in der Dortmunder Nordstadt.
Niemand wünscht sich die totale Überwachung. Um aber wieder Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität auf die Straße zu bringen, darf man vor unbequemen Realitäten nicht die Augen verschließen.
Mein Antrag an die Unterbezirkskonferenz 2012 der Dortmunder Jusos bleibt also aktuell und wird auch 2013 wieder polarisieren. Quod erat demonstrandum!"

Autor: Andreas Cierpiol
Für diesen Blogbeitrag und dessen Inhalt ist allein der Autor verantwortlich.

Morgen wird zu diesem Thema an gleicher Stelle ein "Contra-Videoüberwachung" Artikel erscheinen.